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Plastic Free für Dummies

12 Sep

 

Wenn du dich bei all den neuen Tendenzen rund um plastic free nicht zurecht findest, bleib ruhig! Wir von #selfpackaging möchten dir weiterhelfen. In einem Umfeld wachsenden Interesses an Recycling und Erhaltung unseres Planeten müssen sich sowohl Unternehmen als auch Verbraucher den neuen Entwicklungen anpassen.

Wir alle sind für den Schutz unseres Planeten verantwortlich!

 

Wir leben umzingelt von Kunststoffverpackungen, aber hast du schon einmal darüber nachgedacht, was Kunststoff eigentlich ist und wie er entsteht?

 

Kunststoff ist ein Material, das größtenteils bei der Rohöl-Destillation erzeugt wird. Es wird mittels Polymerisation von Erdölerzeugnissen und Erdgas gewonnen.

Kunststoff wird heutzutage meist für Behälter und Verpackungen, Konsumgüter, Textilien oder in der Elektrobranche verwendet. Der massive Einsatz dieses Materials bringt ernsthafte globale Probleme mit sich.

Eine Studie von 2015 hat gezeigt, dass wir 8,3 Billionen metrische Tonnen an Kunststoffabfällen erzeugt haben. Und von all diesen Abfällen wurden nur 9 % recycelt und nur 12 % verbrannt. Davon bleiben 79 % übrig, welche letztendlich unsere Weltmeere, Naturreservate, etc. verschmutzen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es über 400 Jahre braucht, bis sich Kunststoff komplett zersetzt.

Diese Zahlen werden nicht weniger, sondern steigen tagtäglich und stellen eine globale Alarmsituation dar. Wir müssen uns dessen bewusst werden und auf umweltfreundlichere Alternativen setzen, wie Karton für die Verpackung von Produkten.

 

Leitfaden für das Überleben!

Lass dich nicht täuschen, mehr als 90 % aller Kunststoffe werden nicht recycelt. Deshalb erklären wir dir im folgenden Abschnitt auf einfache Weise die unterschiedlichen Kunststoffarten, sowie deren Eigenschaften und Anwendungen. Nachdem du den Artikel gelesen hast, wirst du ein Experte auf dem Gebiet sein!

 

 

Ist Kunststoff recyclebar?

Nicht alle Kunststoffe können recycelt werden und die Verfahren sind meist komplex. Um zu wissen, ob das Material recyclebar ist oder nicht, sollten wir einen Blick auf die Code-Nummer des Dreiecksymbols werfen, welche den genauen Kunststofftyp kennzeichnet. Die unterschiedlichen Bezeichnungen sind:

 

  1. PET (Polyethylenterephtalat). Dieser Kunststoff wird vor allem bei Lebensmitteln verwendet und ist in Wasserflaschen, Ölflaschen, etc. zu finden. Er ist leicht und recyclebar.
  2. HDPE (Polyethylen hoher Dichte). Dieser Kunststoff ist äußerst unempfindlich gegen Hitze und Kälte. Er wird häufig für Milchflaschen und Kanister verwendet. Er lässt sich für verschiedene Anwendungen wiederverwerten, wie etwa für die Herstellung von Rohrleitungen, Gartenmöbeln, etc.
  3. PVC (Polyvinylchlorid). PVC ist in Putzmittelflaschen, Spielzeug und Baumaterialien zu finden. Nach dem Recycling kann es für Boden- und Wandbeläge verwendet werden.
  4. LDPE (Polyethylen niedriger Dichte). Er wird hauptsächlich für Einkaufstüten, Lebensmittelverpackungen, etc. verwendet. LDPE wird auch häufig für Behälter und Papierkörbe wiederverwertet.
  5. PP (Polypropylen). Dieser Kunststoff ist in Joghurtbechern und Strohhalmen zu finden. Nach dem Recycling kann er für Batteriekabel, Besen, Tabletts… verwendet werden.
  6. PS (Polystyrol). Dieser Kunststoff wird für Verpackungen von Hamburgern der Fast-Food- Restaurants verwendet. Das Material ist schadstoffreich und nicht wiederverwendbar.
  7. Andere Kunststoffe und Verbundwerkstoffe. Zu dieser letzten Gruppe gehören Materialien wie PC (Polycarbonat). Diese können in der Regel nicht oder nur schwer recycelt werden.

 

 

 

Und wie funktioniert das Recycling von Kunststoffen?

Dies kann auf 3 verschiedene Arten erfolgen. Eine Methode ist die Wiederverwertung, d. h. der Kunststoff wird für die Herstellung neuer Produkte verwendet (zum Beispiel durch Recycling von PET-Flaschen für neue Flaschen aus demselben Material), eine andere Methode ist die Wiederverwertung von Kunststoff für die Herstellung anderer Produkte (PET-Kunststoff für die Herstellung von Textilien) und die dritte Möglichkeit ist die Aufspaltung der Kunststoffpolymere in Monomere, um neue Polymere zu erhalten. Diese Methode wird jedoch nur selten angewendet, da sie sehr kostspielig ist.

 

Was hindert uns daran, Kunststoff zu recyceln?

 

Kunststoff kann zwar recycelt werden, jedoch gibt es viele Hindernisse bei der Durchführung.

  1. Es gibt eine große Vielfalt von Kunststoffen, weshalb es schwierig ist, jeden einzelnen zu recyceln.
  2. In Kunststoffverpackungen finden sich auch andere Elemente wie Farbstoffe und Metalle, die nicht von Kunststoff getrennt werden können, sodass ein Recycling nicht möglich ist.
  3. Qualitätsverlust: Bei jedem Recyclingverfahren verliert der Kunststoff an Eigenschaften im Vergleich zum Ausgangsmaterial. Diese sind einige der Hindernisse, damit Kunststoff recycelt werden kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kunststoffverpackungen je nach Typ zwar recycelt werden können, aber in den meisten Fällen wird dies nicht gemacht. Lediglich 9 % des Gesamtaufkommens der Kunststoffabfälle werden recycelt.

 

Biokunststoffe, woher stammen sie?

Ihr Ausgangsstoff ist nicht Rohöl, sondern sie werden aus pflanzlichen Ölen, Zucker oder Stärke gewonnen. Für die Herstellung werden Lebensmittel wie Kartoffel, Zuckerrohr, Mais, Soja, etc. verwendet. Dieser Kunststofftyp entspricht derzeit 1 % der weltweiten Kunststoffproduktion.

Viele Menschen glauben, dass sie biologisch abbaubar sind, da sie ja die Vorsilbe „Bio“ verwenden, was anzeigt, dass ihre Herkunft pflanzlicher Art ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie biologisch abbaubar sind.

 

Alles nur Vorteile, oder nicht?

Einer der größten Vorteile dieses Kunststofftyps ist sicherlich, dass er aus erneuerbaren Quellen wie Pflanzen stammt. Somit werden wesentlich weniger Treibhausgase erzeugt, was zum Schutz unserer Erde beiträgt.

Allerdings führen die hohen Produktionskosten dazu, dass seine Einführung in unseren Alltag nicht zu 100 % durchführbar ist. Auch wenn Biokunststoffe anfangs als eine gute Alternative erscheinen mögen, so lassen sie das Panorama in Bezug auf traditionelle Kunststoffe gewiss nicht besser werden. Derzeit verfügen wir nicht über die für das Recycling notwendigen Strukturen für Sortierung und Verwertung von Abfällen.

 

Was ist kompostierbarer Kunststoff?

Das Kompostieren ist ein Verfahren, bei dem organische Stoffe in natürlichen Dünger umgewandelt werden. Kompostierbare Materialien zersetzen sich und erzeugen Kohlenstoff, Wasser, anorganische Verbindungen und Biomasse, ohne giftige Rückstände zu hinterlassen.

Wenn du bei einer Verpackung siehst, dass sie aus kompostierbarem Kunststoff ist, musst du beachten, dass diese ausschließlich in industriellen Kompostieranlagen wiederverwertet werden. Dort werden die Kunststoffe unter spezifischen Voraussetzungen verarbeitet. Dabei handelt es sich nicht um ein Verfahren, dass wir mal einfach so bei uns zu Hause im Garten durchführen können.

Diese Methode ist optimal, aber derzeit existieren nur wenige industrielle Recyclinganlagen, was die ganze Sache erschwert.

 

Habt ihr alles verstanden?

Es gibt viele verschiedene Kunststoffarten und unterschiedliche Lösungen, die allmählich in unseren Alltag eingeführt werden. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Kunststoff ein toxisches Material ist, welches sich erst nach über 400 Jahren vollständig abbaut und unseren Planeten mit Kunststoffabfällen verschmutzt. Deshalb möchten wir euch alle dazu ermuntern, nachhaltigere und umweltfreundlichere Alternativen zu nutzen und zum Beispiel Stofftaschen oder Kartonpackungen zu verwenden.

 

 

 

By Elisabet, SelfPackaging

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